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BayWa Aktie: Black Book Entry

BayWa-Aktie: Eintrag ins „Schwarzbuch“

Teaser: Die BayWa AG steckt in der Zwickmühle: Während die Führung dringend benötigte Liquidität durch Vermögensverkäufe generiert, landet das Unternehmen im „Schwarzbuch Börse 2025“ der Aktionärsvertreter. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) führt den Niedergang des Traditionsunternehmens auf jahrelanges Fehlmanagement zurück. Gleichzeitig aber...

21. Dezember 2025, 22:57 Uhr

Nach Jahren des Fehlmanagements sieht sich die BayWa AG mit schweren finanziellen und reputativen Herausforderungen konfrontiert. Kürzlich wurde das Unternehmen von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) in das „Schwarzbuch Börse 2025“ aufgenommen – ein klares Indiz für tiefgreifende Governance-Versäumnisse. Trotz dieser Kritik deuten jüngste Vermögensverkäufe darauf hin, dass der Konzern versucht, seine Position in einem schwierigen Marktumfeld zu stabilisieren.

Laut SdK sind die Probleme des Unternehmens auf fehlerhafte Expansionsstrategien und Managementfehler zurückzuführen. Die Aufnahme ins „Schwarzbuch“ hat das Vertrauen der Anleger weiter erschüttert und den Druck auf die Aktienperformance erhöht.

Als Reaktion hat die BayWa AG begonnen, Vermögenswerte zu veräußern, um Liquidität zu beschaffen. Anfang Dezember verkaufte das Unternehmen zwei britische Solarparks mit einer Gesamtleistung von 121 Megawatt an den Investmentmanager Capital Dynamics. Kurz darauf zog es sich komplett vom japanischen Solarmarkt zurück, indem es ein 60-Megawatt-Portfolio an den belgischen Energielieferanten Virya Energy veräußerte. Ein weiteres Geschäft betraf ein 46-Megawatt-Schwimmendes-Solarprojekt in den Niederlanden, das an ein lokales Konsortium ging. Diese Transaktionen zeigen, dass sich Projekte selbst in einem schwierigen Markt noch monetarisieren lassen. Allerdings bieten die Verkäufe nur kurzfristige Entlastung und tragen wenig zur Bewältigung der hohen Schuldenlast bei. Anleger beobachten nun genau, ob die frischen Mittel ausreichen, um den Kernbetrieb langfristig zu stabilisieren.

Unter der Führung von Dr. Frank Hiller, der am 1. März 2025 den Vorsitz des Vorstands übernahm, hat die BayWa AG einen strategischen Kurswechsel eingeleitet. Der Konzern scheint sich auf seine Kernmärkte in Europa und den USA zu konzentrieren und zieht sich aus riskanteren internationalen Engagements zurück. Hillers Restrukturierungsbemühungen wurden im Dezember thematisiert, darunter IT-Partnerschaften, die am 10. Dezember bekannt gegeben wurden, sowie die Veröffentlichung der Neunmonatszahlen Ende November.

Die Vermögensverkäufe der BayWa AG haben dem Unternehmen zwar Zeit verschafft, doch die grundlegenden finanziellen und governance-bezogenen Probleme bleiben ungelöst. Der Erfolg der strategischen Neuausrichtung auf Europa und die USA hängt davon ab, ob diese Maßnahmen ausreichend Stabilität zurückbringen können. Der Markt wartet ab, ob die Veränderungen ausreichen, um den Abwärtstrend zu stoppen.

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