Bistum Erfurt spürt den Rotstift: 15 Millionen Euro Defizit drohen bis 2030

"Tut weh" - Bischof über Sparmaßnahmen in der Diözese Erfurt - Bistum Erfurt spürt den Rotstift: 15 Millionen Euro Defizit drohen bis 2030
Das Bistum Erfurt führt Sparmaßnahmen ein, um ein bis 2030 prognostiziertes Haushaltsdefizit von 15 Millionen Euro zu schließen. Bischof Ulrich Neymeyr kündigte Schließungen, Personalabbau und Anpassungen im Dienstleistungsangebot an, um die zukünftige Mission des Bistums zu sichern.
Das CentrO in Rudolstadt und die Medienstelle in Erfurt werden geschlossen, ebenso das Jugendzentrum St. Sebastian in Erfurt. Geistliche und Verwaltungsmitarbeiter werden mehrere Pfarrgemeinden gleichzeitig betreuen, wodurch die Zahl der kircheneigenen Gebäude reduziert wird – einige könnten verkauft werden. Die vier verbleibenden Bildungseinrichtungen werden unter verringertem Personal zusammengefasst.
Die Zuschüsse des Diözesan-Caritasverbands werden künftig an die Höhe der Kirchensteuereinnahmen gekoppelt, wodurch Eigenleistungen für Dienstleistungen zurückgefahren werden. An den beiden Bistumsschulen könnten die Klassenstärken steigen und die Schulgebühren erhöht werden. Finanzielle Unterstützung für externe Gruppen, Krankenhaus- und Hochschulseelsorge sowie Wallfahrten wird gekürzt.
Der Haushalt 2025 weist bereits ein Minus von 2 Millionen Euro auf – bedingt durch sinkende Mitgliederzahlen und das Auslaufen der Strukturhilfen für Ostdeutschland. Das Bistum verzeichnet erstmals in seiner Geschichte ein jährliches Haushaltsdefizit.
Bischof Neymeyr betonte, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um die zukünftige Arbeit des Bistums zu sichern. Die Schließungen und Kürzungen sollen das drohende Defizit von 15 Millionen Euro bis 2030 abwenden, auch wenn es keine konkreten politischen oder verwaltungstechnischen Gründe für die Einschnitte gebe.

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