Energie sparen unter der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Admin User
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Eine Badezimmerszene mit einem Waschbecken, Wasserhahn, Spiegel, Lampe, Fenster, Tür, WC, Hocker, Stuhl, Badewanne und einem Teppich, dargestellt auf einer Buchseite mit gedrucktem Text.

Energie sparen unter der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Energie sparen unter der Dusche: Die Wärme-Rückgewinnung der Zukunft

Ein Familien-Startup aus Filderstadt geht gegen Energieverschwendung vor – und zwar an einer unerwarteten Stelle: in der Dusche. Die Unocconi GmbH, gegründet vom Industrieingenieur Steffen Nittbaur und seinem 24-jährigen Sohn Valentin, spezialisiert sich auf die Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser. Während diese Methode in Europa weit verbreitet ist, halten strenge deutsche Vorschriften sie bisher aus den meisten Haushalten fern.

Doch steigende Energiekosten und wachsende Effizienzanforderungen rücken die Technologie nun in den Fokus.

Steffen Nittbaur, 60, arbeitete 25 Jahre lang im Materialmanagement bei Mercedes-Benz, bevor er sich mit Unocconi selbstständig machte. Neben seiner Ingenieurslaufbahn absolvierte er berufsbegleitend einen Master in Umweltwissenschaften. Sein Sohn Valentin stieg nach seinem dualen Studium der Betriebswirtschaftslehre voll ins Unternehmen ein.

Ihr Fokus liegt auf der dezentralen Wärmerückgewinnung aus Duschwasser – eine der effektivsten Energiesparlösungen in Gebäuden. Das System fängt die Wärme des abfließenden Wassers auf, bevor sie verloren geht, und reduziert so den Heizbedarf. Doch in Deutschland bleibt die Verbreitung gering. Anders als in anderen europäischen Ländern erschweren hier lokale Auflagen – etwa fehlende Trinkwasserzertifizierungen – die Umsetzung. Die Herausforderungen beschränken sich nicht auf Unocconis Arbeit: Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 38 Prozent der deutschen Unternehmen mit begrenzten Fördermitteln für nachhaltige Technologien kämpfen, 31 Prozent klagen über übermäßigen Bürokratieaufwand. Weitere 37 Prozent nennen Schwierigkeiten bei Investitionen in Mietobjekte. Besonders kleine und mittlere Betriebe, die 85 Prozent des Logistiksektors ausmachen, sehen sich mit zusätzlichen Hürden konfrontiert: unklare Vorschriften, hohe Kosten für Klimatechnologien und ein Mangel an digitalen Kompetenzen bei den Mitarbeitenden. Branchenvertreter fordern daher mehr Tempo: Sie verlangen einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien, weniger bürokratische Verzögerungen und stärkere finanzielle Anreize, um die Wende zu beschleunigen.

Unocconis Wärmerückgewinnungssystem bietet eine praktische Lösung, um den Energieverbrauch in Haushalten zu senken. Doch für eine flächendeckende Einführung müssen regulatorische Hindernisse abgebaut und die Förderung grüner Innovationen verbessert werden. Ohne diese Veränderungen könnten selbst bewährte Lösungen in Deutschland nur schwer Fuß fassen.