Grüne ernennen Henrike Müller zur neuen Umweltministerin von Bremen

Grüne ernennen Henrike Müller zur neuen Umweltministerin von Bremen

Die 49-jährige Politikwissenschaftlerin Henrike Müller ist von Bündnis 90/Die Grünen einstimmig zur neuen Bremer Senatorin für Umwelt und Wissenschaft gewählt worden. Ihre Ernennung folgt auf den Rücktritt von Kathrin Moosdorf, die wegen der unsachgemäßen Behandlung einer Staatssekretärs-Entlassung zurückgetreten war und nun wegen des Verdachts auf Vertrauensbruch ermittelt wird. Müller, die 2009 den Grünen beitrat und von 2011 bis 2015 als Landesvorsitzende fungierte, wird für ihre starke Führungsqualität und ihre Fähigkeit gelobt, eine positive Arbeitsatmosphäre innerhalb der Fraktion zu bewahren. Zudem genießt sie aufgrund ihrer politischen Erfahrung und ihrer Kompetenz, Mehrheiten zu bilden, über Parteigrenzen hinweg Anerkennung – selbst von Wiebke Winter, der Vorsitzenden der CDU-Fraktion. Ihre Berufung wird von Kirsten Kappert-Gonther, der Bremer Bundestagsabgeordneten der Grünen, als kluge Personalentscheidung gewertet. Müller gilt als politische Allrounderin, was angesichts der geringen Popularität ihrer spezialisierten Vorgängerinnen im Umweltbereich als Vorteil angesehen wird. Ihre Fähigkeit, sich in unterschiedlichen politischen Landschaften zu bewegen, soll dem Amt neue Impulse verleihen. Müller ist die erste offen queere Politikerin, die in Bremen Regierungsverantwortung übernimmt. Die promovierte Politikwissenschaftlerin forschte an der Universität Bremen zu Geschlechter- und Europastudien. Zudem prägte sie die Bremer Politik maßgeblich mit, unter anderem durch die Verankerung der "Zivilklausel" im Jahr 2012, die militärische Forschung an Bremer Hochschulen verbietet. Mit Henrike Müller als neuer Senatorin für Umwelt und Wissenschaft verbindet Bremen politische Erfahrung, Führungsstärke und frische Perspektiven. Ihre Ernennung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Grünen nach Moosdorfs Rücktritt und den laufenden Ermittlungen wieder Vertrauen aufbauen müssen. Müllers bisherige Leistungen und die Wertschätzung, die ihr über Parteigrenzen hinweg entgegengebracht wird, deuten darauf hin, dass sie die Umwelt- und Wissenschaftspolitik des Landes erfolgreich voranbringen wird.