Grüne starten mit scharfer Koalitionskritik in ihren ersten Parteitag unter Brantner

Grüne verschärfen Kritik an Bundesregierung auf Bundesparteitag - Grüne starten mit scharfer Koalitionskritik in ihren ersten Parteitag unter Brantner
Die Grünen haben ihre dreitägige Bundesdelegiertenkonferenz in Hannover mit scharfer Kritik an der Koalitionsregierung eröffnet. Parteichefin Franziska Brantner bezeichnete die deutsche Wirtschaft als stagnierend, während Milliardäre immer reicher würden und die Kinderarmut steige. Die Veranstaltung ist der erste große Parteitag, seit sie und Felix Banaszak im November 2024 die Führung der Grünen übernommen haben.
Brantner griff Bundeskanzler Friedrich Merz direkt an und erklärte, er sei "der Aufgabe einfach nicht gewachsen". Sie warf der Koalition vor, beim Klimaschutz zu versagen und junge Menschen mit teuren Vorhaben wie den Wahlversprechen von Markus Söder zu belasten. Fraktionschefin Katharina Dröge unterstützte diese Kritik und forderte einen Kanzlerwechsel. Zudem warnte sie, die aktuelle Rentendebatte der Regierung vertiefe die Kluft zwischen den Generationen.
Auf der Tagesordnung der Konferenz stehen wichtige Abstimmungen, darunter ein umstrittenes Vorhaben, die Kostenübernahme für homöopathische Behandlungen durch die gesetzliche Krankenversicherung zu streichen. Die Delegierten werden zudem über einen Antrag beraten, der die Stärkung der Kommunalverwaltungen zum Ziel hat. Dröge betonte, Deutschland müsse "besser funktionieren", und rief die Koalition auf, den Rückbau von Klimaschutzmaßnahmen zu stoppen.
Die Grünen nutzen den Parteitag, um ihre Rolle als Oppositionspartei neu zu definieren und breitere gesellschaftliche Unterstützung zurückzugewinnen. Sowohl Brantner als auch Dröge forderten eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft und präsentierten den Auftrag der Partei als Kampf gegen soziale Ungleichheit und Umweltvernachlässigung.
Die Konferenz endet mit einer Abstimmung über Reformen in der Kommunalpolitik. Die Grünen wollen ihre Oppositionslinie schärfen und gleichzeitig Lösungen für die wirtschaftliche Stagnation und soziale Ungerechtigkeit vorlegen. Das Ergebnis könnte ihre Strategie für künftige Wahlen prägen.

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