Niedersachsen reformiert Härtefallkommission: Schnellere Entscheidungen bei Rekordanträgen

Admin User
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Ein Anschlagbrett mit einigen Notizen daran.

Niedersachsen reformiert Härtefallkommission: Schnellere Entscheidungen bei Rekordanträgen

Niedersachsen reformiert Härtefallkommission: Beschleunigung der Bearbeitung, Reduzierung struktureller Belastung

Die Regierung von Niedersachsen reformiert ihre Härtefallkommission, um die Bearbeitungszeiten zu beschleunigen und strukturelle Engpässe zu verringern. Der Senat hat einen Entwurf zur Änderung der Sechsten Verordnung über die Niedersächsische Härtefallkommission (NHärteKVO) gebilligt. Die Anpassungen erfolgen vor dem Hintergrund stark gestiegener Antragszahlen – derzeit warten fast 2.000 Fälle auf eine Entscheidung.

Die Härtefallkommission bietet ausländischen Staatsangehörigen einen legalen Weg, ausnahmsweise aus humanitären oder persönlichen Gründen in Deutschland bleiben zu dürfen. Seit ihrer Einführung im Jahr 2006 wurden die Regelungen bereits fünfmal überarbeitet, um neuen Herausforderungen und Erfahrungen Rechnung zu tragen.

Ziel der aktuellen Reformen ist es, Verzögerungen abzubauen und die Effizienz zu steigern. Eine zentrale Neuerung ist die Abschaffung des vorläufigen Prüfgremiums, wodurch Ressourcen freigesetzt werden. Antragstellende müssen künftig alle erforderlichen Unterlagen und Begründungen von vornherein einreichen, um unnötige Rückfragen zu vermeiden.

Gleichzeitig wird der Katalog der Ablehnungsgründe erweitert. Diese Anpassung soll der Kommission helfen, die wachsende Arbeitsbelastung besser zu bewältigen. Allein 2024 gingen 1.296 Härtefallanträge ein, bis September 2025 kamen weitere 1.681 hinzu – insgesamt warten nun 1.993 Fälle auf Bearbeitung.

Daniela Behrens, Niedersachsens Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, betonte die Dringlichkeit der Reformen. Der deutliche Anstieg der Anträge mache es unerlässlich, Verfahren zu straffen und Wartezeiten zu verkürzen, so die Ministerin.

Nach der Zustimmung der Regierung können die Änderungen nun umgesetzt werden. Durch den Wegfall der Vorprüfung und strengere Dokumentenanforderungen erhofft sich die Kommission eine zügigere Fallbearbeitung. Die Reformen zielen darauf ab, Fairness und Effizienz in Einklang zu bringen – besonders angesichts der weiter steigenden Antragszahlen.