Robotik-Professor verlässt Uni Bremen für Startup – und fordert Förder-Revolution

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Drei Personen, die ein LG-Mobiltelefon mit LG-Logo und Hintergrundvideo präsentieren.

Robotik-Professor verlässt Uni Bremen für Startup – und fordert Förder-Revolution

Roboterforscher verlässt Professur für Startup – und sagt, was sich in der Gründungsförderung ändern muss

Teaser: Als Robotikexperte kennt sich Daniel Leidner bestens mit Forschungsinfrastrukturen aus. Den Schritt in die Startup-Welt empfand er dennoch als herausfordernd.

10. Dezember 2025

Der renommierte Robotikspezialist Daniel Leidner gibt seine Positionen beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und an der Universität Bremen auf. Ab 2026 wird er sich vollzeitig seiner Rolle als Technologievorstand (CTO) bei Seal Robotics widmen – einem Unternehmen, das er gemeinsam mit Marie-Elisabeth Makohl gegründet hat. Sein Wechsel geht mit deutlicher Kritik an der öffentlichen Förderpolitik einher, die seiner Meinung nach Startups mit echtem Potenzial zu wenig unterstützt.

Leidner moniert, dass die aktuellen Forschungsstrukturen Innovationschancen verschwendet ließen. Die meisten akademischen Ideen schafften es nicht auf den Markt – dabei könnte eine Neuausrichtung der Fördergelder das ändern.

Der Übergang von der Wissenschaft in die Startup-Welt war für Leidner kein einfacher. Er räumt ein, dass 90 Prozent der Forschungsideen zwar wissenschaftlich fundiert seien, aber keine wirtschaftliche Verwertbarkeit besäßen. Diese Erfahrung habe ihn darin bestärkt, dass der Schritt aus der Komfortzone für unternehmerischen Fortschritt unverzichtbar ist.

Seine Forderung: Öffentliche Mittel sollten stärker in bereits etablierte Startups fließen statt in frühe Konzeptphasen. Eine Kombination aus staatlicher Förderung und Risikokapital, so Leidner, würde sicherstellen, dass Gelder in erprobte Ideen investiert werden. Zudem rät er Forschenden, frühzeitig Kontakt zu Investor:innen aufzubauen, um hochwertige Industriepartnerschaften zu beschleunigen.

Kritik übt er auch an starren Förderprogrammen, die er als überholt bezeichnet. Stattdessen plädiert er für mehr Kundennähe und eine stärkere Ausrichtung an Marktbedürfnissen. Laut Leidner führen derzeit nur wenige Patente zu echter Innovation – ein Problem, das er mit seiner Arbeit bei Seal Robotics angehen will.

Mit seinem Abschied vom DLR und der Universität Bremen setzt Leidner voll auf sein Startup. Sein Ansatz stellt traditionelle Fördermodelle infrage und fordert eine Unterstützung, die sich am realen Erfolg von Gründungen orientiert. Sein Schritt könnte prägend dafür werden, wie forschungsbasierte Unternehmen künftig an Finanzierung gelangen.