Söders SMR-Pläne spalten die Politik: Kernreaktoren als Lösung oder Risiko?

Admin User
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Ein Plakat mit einer Eisenbahnbrücke mit Truss-Struktur, umgeben von Pflanzen, Häusern und Hügeln.

Söders SMR-Pläne spalten die Politik: Kernreaktoren als Lösung oder Risiko?

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat mit seinem Vorschlag, kleine modulare Reaktoren (SMR) als kostengünstige Energielösung für Deutschland einzuführen, eine Debatte ausgelöst. Seine Idee stößt bei verschiedenen politischen Parteien auf sowohl Zustimmung als auch Kritik.

Söders Vorstoß erfolgt vor dem Hintergrund eines globalen Wandels hin zu saubereren Energiequellen. Er ist überzeugt, dass SMR eine zuverlässige und bezahlbare Alternative zu fossilen Brennstoffen bieten können. Die AfD, vertreten durch Paul Schmidt und Rainer Kraft, unterstützt diesen Ansatz und schlägt sogar vor, bestehende Kernreaktoren als ersten Schritt wieder in Betrieb zu nehmen.

Doch Nina Scheer von der SPD äußert Bedenken hinsichtlich der Kosten und Sicherheit von SMR. Sie verweist auf die explodierenden Ausgaben für das SMR-Projekt des US-Unternehmens NuScale Power, dessen Kosten von 5,3 auf 9,3 Milliarden Dollar gestiegen sind. Scheer argumentiert zudem, dass SMR mehr nuklearen Abfall produzieren als große Reaktoren und weder sicher noch wirtschaftlich seien.

Die Grünen-Politikerin Julia Verlinden kritisiert Söders Vorschlag als Ablenkung vom Ausbau der Windenergie und vom Klimaschutz. Sie betont, dass Windkraft die niedrigsten Erzeugungskosten biete und regionale Wertschöpfung schaffe. Verlindens Position wird von Luigi Pantisano von der Linken unterstützt, der fordert, Bayern solle stattdessen sein Windkraft-Defizit schließen, anstatt Söders Pläne zu verfolgen.

Sepp Müller von der CDU plädiert für einen technologieoffenen Ansatz und setzt sich für eine intensivierte Erforschung der Fusionsenergie neben anderen Optionen ein.

Die Diskussion um Söders Vorschlag zu kleinen modularen Reaktoren in Deutschland bleibt kontrovers. Während einige Parteien die Idee befürworten, lehnen andere sie als teuer, unsicher und als Ablenkung vom Ausbau erneuerbarer Energien ab. Wie die Debatte weitergeht, bleibt abzuwarten – und mit ihr die Frage nach der energetischen Zukunft Deutschlands.