Wenn „Nazischlampe“ vor Gericht 1.200 Euro kostet – was Beleidigungen gegen AfD-Politiker so teuer macht

Admin User
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Ein Collage aus verschiedenen Tiergesichtern, die aus Buchstaben und Wörtern auf Papier bestehen.

Wenn „Nazischlampe“ vor Gericht 1.200 Euro kostet – was Beleidigungen gegen AfD-Politiker so teuer macht

Beleidigungen in Deutschland können zu Geldstrafen führen – doch nicht jedes schroffe Wort hat das gleiche Gewicht. Eine Juristin und Linguistin hat untersucht, welche Schimpfwörter Menschen vor Gericht bringen und welche durchrutschen. Manche traditionelle Beleidigungen wirken heute lächerlich, während neuere – besonders solche gegen AfD-Politiker – empfindliche Strafen nach sich ziehen.

Eine Frau aus Potsdam musste auf die harte Tour lernen, dass es Konsequenzen hat, AfD-Politikerinnen als 'Nazischlampe' zu bezeichnen. Viermal richtete sie den Begriff online gegen Alice Weidel, einmal gegen Beatrix von Storch. Das Amtsgericht verurteilte sie zu 1.200 Euro Strafe – wobei unklar bleibt, worin genau die Beleidigung liegt: im Wort 'Nazi', in 'Schlampe' oder in der Kombination beider.

Die Grenze zwischen harmlosem Spott und teurer Verleumdung ist schmal. Während fruchtbezogene Schimpfwörter wie 'Pflaume' selten vor Gericht landen, führen politische oder tierische Beleidigungen oft dorthin. Reisertschs Forschung zeigt: Wer kreativ schimpft, geht am ehesten straffrei aus – und spart dabei noch Geld.