Treffen der Post-Ost-Gemeinschaften in Deutschland

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Eine Ausstellung mit einem Tisch, auf dem verschiedene Landesflaggen, eine Box, Papiere und ein Banner liegen, eine Kugel zur Linken, ein Anschlagbrett zur Rechten mit einigen Menschen in der N├Ąhe und mehreren Tischen und St├╝hlen zur Linken.

Treffen der Post-Ost-Gemeinschaften in Deutschland

Treffen der Post-Ost-Gemeinschaften in Deutschland

Vorschau Vom 6. bis 8. August veranstaltete die Bildung und Integrative Arbeit gGmbH (BUNT) ein Treffen der Post-Ost-Gemeinschaften in Deutschland. Seit über 30 Jahren bietet BUNT Sprach- und Kulturkurse für Migrant:innen, Unternehmen und deren Beschäftigte an – mit besonderem Fokus auf Frauen, Kinder und Familien. Im Bunten Umwelt-Kindergarten werden Sprache und Natur – [...]

Veröffentlichungsdatum 15. August 2025, 04:44 Uhr MESZ

Vom 6. bis 8. August 2022 richtete die Stiftung Bildung und Integrative Arbeit gGmbH (BUNT) die erste Konferenz ihres neuen Projekts p(ost) berlin aus. Die Veranstaltung brachte Post-Ost-Gemeinschaften – Migrant:innen aus ehemaligen Sowjetrepubliken – im Rahmen der Bundesinitiative „Demokratie lebt!“ zusammen. Drei Tage lang tauschten sich die Teilnehmenden aus, besuchten Workshops und diskutierten Wege, um die Vernetzung von Migrant:innengemeinschaften in Deutschland zu stärken.

Im Mittelpunkt des Treffens standen persönliche Begegnungen, kombiniert mit Vorträgen, Vereinspräsentationen und geselligen Veranstaltungen. Wladimir Weinberg, Geschäftsführer des Bundesverbandes russischsprachiger Eltern (BVRE), hielt einen Vortrag zum Aufbau widerstandsfähiger Gemeinschaften. Der BVRE, ein Dachverband mit rund drei Millionen Mitgliedern, unterstützt Migrant:innen aus der ehemaligen Sowjetunion bei der Orientierung in Deutschland.

Zwei Workshops widmeten sich praktischen Herausforderungen: Einer behandelte wirksames öffentliches Sprechen, ein weiterer die psychologische Anpassung an eine neue Umgebung. Der Arzt Peter Enders, Experte für integrative Medizin, leitete ebenfalls Sessions während der Veranstaltung. Vertreter:innen von über einem Dutzend Vereinen stellten ihre Arbeit vor, darunter die Deutsch-Kasachische Gesellschaft, JunOst, Frauenpower und der Club Dialog. Jede Organisation präsentierte unterschiedliche Ansätze der Migrant:innenunterstützung – von kultureller Integration bis hin zu Sprachförderung. BUNT selbst spezialisiert sich auf Kurse für Frauen, Kinder und Familien sowie auf Programme für Unternehmen und Beschäftigte.

Vertrauen und geteilte Verantwortung waren zentrale Themen in den Diskussionen über die Zusammenarbeit zwischen Vereinen. Viele Gruppen arbeiten ohne starre Hierarchien und setzen stattdessen auf kollektive Entscheidungsfindung. Eine wiederkehrende Herausforderung war die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse – insbesondere für Lehrkräfte –, bedingt durch unterschiedliche Ausbildungsstandards zwischen Deutschland und den Herkunftsländern der Migrant:innen.

Die Konferenz markierte den Auftakt des Projekts p(ost) berlin, das die Zusammenarbeit der Post-Ost-Gemeinschaften fördern soll. Die Teilnehmenden verließen die Veranstaltung mit erweiterten Netzwerken und praktischen Integrationsstrategien. Künftige Schritte werden voraussichtlich auf die Überwindung von Hürden bei der Berufsanerkennung sowie auf die Stärkung basisdemokratischer Unterstützungsstrukturen abzielen.